Krisenintervention - Erste Hilfe für die Seele
Es gibt Momente, in denen Menschen durch plötzlich eintretende Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens gerissen werden. Wenn Eltern durch das plötzliche Versterben ihres Kindes wie gelähmt sind, die Polizei nach einem schweren Verkehrsunfall der Familie die Nachricht über den Tod des Vaters überbringen muss.
Sowohl in diesen schweren Stunden als auch in anderen akuten Krisensituationen leisten - zumeist ehrenamtliche - Kriseninterventionshelfer des Bayerischen Roten Kreuzes "Erste Hilfe für die Seele" und psychosoziale Akuthilfe für Betroffene. Sie sind da, hören zu, begleiten.
Zum Einsatz geht es immer mindestens zu zweit, damit im Rahmen der kurzfristigen Begleitung und individuellen Betreuung Betroffene auch bei organisatorischen Aufgaben unterstützt und das soziale Netz oder weiterführende Hilfen mobilisiert werden können.
Ansprechpartnerin
Jasna Gehrke
Stv. Fachdienstleiterin Krisenintervention (PSNV)
Wir haben großen Bedarf an Helfern!
Anhand der steigenden Entwicklung der Einsatzzahlen ist schnell ersichtlich, wie rasant die Nachfrage für die KID-Helfer steigt. "Immer wenn ein unerwarteter Todesfall auftritt, könnte es ein Einsatz für uns werden", so Toni Schwaiger (KID-Teamleiter). Zu Zweit oder allein macht sich dann ein ausgebildeter KID-Helfer auf den Weg zu den Hinterbliebenen. Die Dauer liegt in der Regel zwischen 3 und 4 Stunden und bleibt ein einmaliger Einsatz an gleicher Stelle. Sollte eine weitere längerfristige Betreuung nötig sein, aktivieren die KID- Helfer das soziale Umfeld oder vermitteln psychologische Unterstützung.
Mit den steigenden Einsatzzahlen wächst auch der Bedarf an ehrenamtlichem Personal. Damit die Zeiten für den einzelnen KID-Helfer leistbar und flexibel bleiben, wird dringend ehrenamtliche Unterstützung gesucht. Wer sich hier mit einbringen möchte, sollte folgende Voraussetzungen mitbringen:
- Eintrittsalter zwischen 25 und 65 Jahren
- Psychische und physische Stabilität und Belastbarkeit
- Stabiles soziales Umfeld
- Soziale und emotionale Kompetenz
- Fähigkeit zur Empathie
- Keine Berührungsängste mit dem Thema Tod
- Bereitschaft zu längerfristiger ehrenamtlicher Mitarbeit
- Bereitschaft zu Aus- und Fortbildung
- Bereitschaft zu Supervision
- Identifikation mit den Rot-Kreuz-Grundsätzen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität
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