DRK: Förderschulen nicht vorschnell abbauen
Das DRK setzt sich dafür ein, Förderschulen nicht vorschnell abzubauen, bevor die Inklusion an den Schulen wirklich greift. „Es geht darum, Schule zunächst zur inklusiven Schule weiter zu entwickeln“, sagt die DRK-Vizepräsidentin, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg im Vorfeld der 9. Konferenz der International Short Break Association (ISBA) vom 9. bis 11. September 2014 in Wolfenbüttel.
„Benachteiligte Menschen sind noch lange nicht in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens angekommen. Das Deutsche Rote Kreuz sieht deshalb die unter dem Schlüsselbegriff „Inklusion“ zusammen gefasste, konsequente Beteiligung aller benachteiligten Menschen - ob behindert, mit Migrationshintergrund oder durch soziale Hürden beeinträchtigt - als wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe an“, so von Schenck. „Das Deutsche Rote Kreuz ist ständig auf der Suche nach Wegen, benachteiligten Menschen in Deutschland wirksame Hilfen zur selbstverständlichen Teilnahme am Leben anzubieten“, sagte sie. Die 9. Konferenz der International Short Break Association (ISBA) vom 9. bis 11. September 2014 in Wolfenbüttel sei eine wichtige Plattform für einen Erfahrungsaustausch.“
In der ISBA haben sich engagierte Vertreter von Institutionen der Behindertenhilfe aus aller Welt zusammengetan, die Familien mit behinderten und pflegebedürftigen Angehörigen unterstützen. Derzeitiger Präsident der ISBA ist Thomas Stoch, Leiter des Integrations- und Therapiezentrums (ITZ) beim DRK-Kreisverband Wolfenbüttel. Dieser DRK-Kreisverband ist 2014 Gastgeber der internationalen Konferenz. Alle zwei Jahre erörtert die ISBA auf einer Konferenz, wie Inklusion behinderter Menschen durch ambulante Dienste voran gebracht wird.
Besonders gute Erfahrungen hat das DRK in den vergangenen Jahren mit Schulassistenten gemacht, die Schüler mit Entwicklungsstörungen und körperlichen Beeinträchtigungen entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen unterstützen. Dabei sind die Schulassistenten keine „Zweitlehrer“, sondern übernehmen sowohl pflegerische Hilfen als auch Hilfestellung im Unterricht. Außerdem unterstützen sie bei der Kommunikation mit dem Umfeld mit Mitschüler und Lehrern.
Der Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel weist in seinem Grußwort an die Konferenz darauf hin, dass Deutschland in seiner sozialen Wirklichkeit noch „ziemlich weit weg von der vollen Umsetzung der Inklusion“ ist.